Praktikum im Children's Nest

Du bist Interessiert Deutschland für eine gewisse Zeit hinter Dir zu lassen? 
Deine Unwissenheit über Sambia und dessen Kultur und Sprache in Wissen zu verwandeln? 
Und den Menschen während dieser Zeit zu helfen?     

Dann wollen wir Dich willkommen heißen im Children´s Nest, dem Zuhause von über 60 Kindern im Kleinkindalter bis zum jungen Erwachsenenalter. Kindern die ihre Eltern durch AIDS, Unfälle oder andere Erkrankungen verloren haben oder sich nicht um sie kümmern können. 

Land und Leben 
Das Children´s Nest ist in der Stadt Choma, welche in der Südprovinz Sambias liegt. 2 Stunden Fahrt Richtung Livingstone und du erreichst die bekannten Victoria Wasserfälle, die breitesten Wasserfälle der Welt! Sambia ist ein wunderschönes Land und ist bekannt für das hohe Kupfervorkommen. Sicher wirst du während deiner Zeit die Nationalspeise ist Nshima genießen, aus weißen Maismehl wird ein Brei hergestellt und diese von Hand mit Gemüse oder Fleisch gegessen. Es gibt um die 42 Sprachen, in Choma ist die verbreitete Sprache neben Englisch noch Chitonga.  

Unterbringung
In unserem Gästehaus auf dem Children´s Nest Gelände kannst du gemeinsam mit den anderen Freiwilligen wohnen. Die monatliche Kosten für die Unterbringung sind ca. 50€. 

Kosten 
Reisekosten, Auslandsversicherung, Verpflegung, Visum und die Unterbringung werden vom Freiwilligen getragen.   

So sieht ein Tag als Freiwillige/r im Children´s Nest aus: 
Früh morgens wirst du von den ersten Sonnenstrahlen geweckt nach einem Frühstück mit den anderen Praktikanten im Gästehaus geht es um 8 Uhr zur Morgenandacht. Natürlich erst nachdem man die Kinder begrüßt hat, geht es los mit der gemeinsamen Morgenandacht. Es werden Lieder gesungen, gebetet und anschließend die Bibel gemeinsam studiert oder auch Bibelgeschichten von den Kinder als Theaterstück gespielt... Im Anschluss findet die Teambesprechung statt, in der wichtige Themen  oder anstehende Aufgaben für den Tag besprochen werden. Nun geht es los, immer kleine Gruppen an Kinder bekommen Nachhilfe in Lesen, Mathematik und Englisch. Zwischendurch spielen die Kinder im Morgenkreis und toben sich so richtig aus. Anschließend geht die Nachhilfe weiter. Nach der Mittagspause geht es Nachmittags weiter in Lerngruppen mit den älteren Kindern.   

Was solltest du mitbringen?  
Freude daran, wo auch immer Hilfe bei den Kindern gebraucht wird, mit anzupacken. Sei es mal eine Morgenandacht vorzubereiten, Fahrdienste zu erledigen, dich an die Nähmaschine zu setzen um Kleidung zu reparieren, Nachhilfe vorzubereiten und durchzuführen,  spezielle Übungen mit Kindern zu machen, oder kleine Projekte durchzuführen wie Weihnachtskarten mit den Kindern für ihre Sponsoren zu basteln. Wir führen unsere Arbeit gemeinsam mit den Sambier durch und lernen dabei von ihnen und sie von uns. 
Bist du bereit für eine Herausforderung & ein Abenteuer & anderen zu dienen gemäß der Nächstenliebe, die uns Jesus vorgelebt hat? Dann sende uns Dein ausgefülltes Bewerbungsformular an :  Carolin.Alius@childrens-nest.org

Erfahrungsbericht von Johanna Halder


Nach meinem Abitur im Jahr 2019 reiste ich zum ersten Mal nach Sambia ins Children´s Nest um dort ein Auslandsjahr zu absolvieren, welches ich leider aufgrund von COVID-19 früher als geplant beenden musste. Dennoch reichte meine Zeit in Sambia aus, um meine Faszination für den afrikanischen Kontinent zu wecken, weshalb ich mich dazu entschloss, den Studiengang „Geographische Entwicklungsforschung Afrikas“ in Kombination mit „Afrikanischem Recht“ in Bayreuth zu studieren. Durch die vertiefte Auseinandersetzung mit Afrika bezogenen Themen denke ich nahezu täglich an meine Zeit im Children´s Nest zurück und für mich stand immer fest – wenn es die Pandemie erlaubt, möchte ich mich erneut auf die Reise nach Sambia begeben.

So kam es, dass ich mich Anfang März ´22 am Flughafen in Frankfurt wiederfand und dem Personal am Schalter voller Vorfreunde meinen Zielflughafen „Livingstone“ nennen durfte. Kurz vor Ankunft mischte sich dennoch etwas Nervosität in meine Euphorie und Fragen wie „Kennen mich überhaupt die Kinder und Jugendlichen noch?“ stellten sich mir. Glücklicherweise waren alle Sorgen unbegründet und ich wurde herzlichst von allen BewohnerInnen des Children´s Nest empfangen.

Besonders freute ich mich außerdem, die aktuellen Freiwilligen kennenzulernen, mich mit ihnen auszutauschen, ihren Tagesablauf mitzuerleben und zu entdecken, was sich seit meiner Abreise im Children´s Nest verändert hatte. Die wohl größte Umgestaltung für mich war, dass ein Teil des Gemüsegartens der neuen Schule gewichen ist und ich durch das damit verbundene Personal viele neue Gesichter kennenlernen durfte. Außerdem leben im Gegensatz zu meinem ersten Aufenthalt mehr Kleinkinder im Children´s Nest, wodurch Aktivitäten wie Wickeln oder Füttern auf dem Programm standen, was für mich eine neue Erfahrung darstellte. Besonders schön (und erwähnenswert) war es hierbei zu sehen, wie liebevoll sich alle Kinder und auch Jugendliche, natürlich zusätzlich zu den BetreuerInnen, um die Jüngsten kümmerten. Ansonsten gestaltete sich der Alltag wie gewohnt aus Kochen, Hausarbeit, die wöchentliche Fahrt zur Farm, Gärtnern, Hilfe beim Schulunterricht und den Hausaufgaben, Besuche auf dem Markt/in der Kirche und vielen unvergesslichen Gesprächen und Erlebnissen. Gerade jetzt in diesem Augenblick wird mir wieder bewusst wie viele tolle Momente ich erleben durfte, weshalb ich im Folgenden über drei meiner unzähligen „Highlights“ detaillierter berichten möchte.


1.    Der gemeinsame Kochabend

Im täglichen Gespräch mit den älteren Mädchen des Children´s Nest entstand die Idee, gemeinsam ein Gericht zuzubereiten und uns hierbei über deutsch-sambische Kochtipps auszutauschen. Gesagt, getan! Das gemeinsame Kochen sollte an einem Sonntag stattfinden. Also verabredeten wir uns für den Vortag um gemeinsam die nötigen Zutaten zu besorgen. Wir entschieden uns für Spaghetti Bolognese und nachdem uns die Mädchen gezeigt hatten, welcher Stand auf dem Markt das beste Gemüse und das saftigste Fleisch verkauft, konnte einen Tag später die Aktion beginnen. Als deutschen Geheimtipp gaben wir einen Schuss Öl ins Kochwasser, um zu verhindern, dass die Nudeln am Ende zusammenklebten. Die sambische Ergänzung war ein spezielles Gewürz, welches in die Sauce hinzugegeben wurde. Im Endergebnis konnte eine deutsch-sambische Spaghetti Bolognese serviert werden, welche wir sehr genossen (vor allem da so viel übrigblieb, dass die übrigen „Kids“ ebenfalls probieren konnten)!


2.    Ostern im Children´s Nest

Glücklicherweise fiel mein zweiter Besuch im Children´s Nest genau in die Osterzeit. Zuvor hatten mich die aktuellen Freiwilligen bereits gefragt, ob ich nicht Eierfärbemittel aus Deutschland mitbringen könnte, um am Ostersonntag eine Suchaktion nach bunten Eiern für die Kinder und Jugendlichen zu veranstalten. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden deshalb fleißig Eier gefärbt und im Morgengrauen versteckt. Glücklicherweise entdeckte niemand im Voraus die kleinen Geschenke, denn bevor das große Suchen begann, fand noch der Ostergottesdienst in der Kirche statt. Wieder zurück im Children´s Nest wurde die Aufgabe erklärt und der Nachmittag damit verbracht alle Verstecke ausfindig zu machen. Besonders schön fand ich hierbei (wie auch schon bei der ersten Aktion), dass wir mit der Suchaktion nicht nur ein Stück deutsche Ostertradition teilten, sondern durch den Besuch in der Kirche wieder ergänzend eine sambische Ostererfahrung erleben durften.


3. Eine sambische Hochzeit

Das letzte unvergessliches Ereignis, über welches ich berichten möchte, war, dass ich während meines Aufenthalts eine sambische Hochzeit erleben durfte. Ein Mitarbeiter des Children´s Nest heiratete und die Festlichkeit auf sollte auf dem Gelände der Einrichtung stattfinden. Viele BewohnerInnen des Childrens Nest hatten wie ich noch keine sambische Hochzeit erlebt und dementsprechend groß war die Vorfreude. Um eine unvergessliche Feier zu erleben, packten wir alle mit an. Von gemeinsamem Kochen, dem Aufbauen des Festzeltes, dem einstudieren von Darbietungen - niemand blieb unbeschäftigt. Die anstrengenden Vorbereiten blieben natürlich nicht unbelohnt und gemeinsam erlebten wir eine wunderschöne Hochzeit mit glücklichem Brautpaar, köstlichem Essen, viel Musik und Tanz. Am nächsten Tag rundete eine gemeinsame Aufräumaktion, die gelungene Hochzeit ab.

Viel zu schnell endete mein zweiter Besuch im Childrens Nest und so befand ich mich Ende April wieder auf dem Weg nach Deutschland. Rückblickend hat mir besonders gefallen, dass ich erneut viele Dinge lernen und erfahren durfte, mir jedoch auch einiges noch sehr vertraut vorkam, weshalb ich mich in meinen sambischen Alltag schnell wieder eingelebt hatte. Was mich sehr überraschte war, dass ich mich vor meiner Reise natürlich noch an das „Große Ganze“ meines ersten Besuches erinnerte, mir viele kleine Dinge wie Gerüche, Geschmäcker oder sprachliche Floskeln in Vergessenheit geraten waren, an welche ich mich erst beim erneuten Erleben wieder erinnerte.

Weitere abschließende Worte?

Auf einen zweiten Besuch folgt mit Sicherheit noch ein Dritter...


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Mein Freiwilligendienst im Childrenʼs Nest

Hallo, mein Name ist Johanna Halder, ich bin 20 Jahre alt und befinde mich gerade in Sambia. Genauer gesagt in der Stadt Choma um als Freiwillige ein knappes Jahr im Childrenʼs Nest Orphanage zu arbeiten. Doch was war eigentlich meine Motivation, eine längere Zeit im Ausland zu verbringen?
Im Juli 2019 habe ich die Schule beendet und für mich stand schon immer fest,  dass ich zwischen Abitur und Studium ein Jahr im Ausland verbringen möchte. Einen Freiwilligendienst leisten, neue Kulturen und Menschen kennenzulernen, sein Bestes zu geben, die Welt ein kleines bisschen zu verbessern. Durch einen Vortrag in Deutschland (Schwaigern) von Charlotte Bell über das Childrenʼs Nest wurde ich auf das Kinderheim in Sambia aufmerksam. Durch ihre Hilfe habe ich dort ab September 2019 meinen Platz als Freiwillige gefunden und könnte glücklicher nicht sein.
Genauso geht es auch meiner Mitfreiwilligen Raphela aus Nürnberg, mit der ich gemeinsam im Volonteers House, gleich neben den Häusern der Kinder, wohne. Unser Tag beginnt morgens um 8\00. Wir treffen uns mit den Kindern sowie den „Uncles“ und „Aunties“ zu der gemeinsamen „morning devotion“. Besonders berührend sind für uns die schönen afrikanischen Lieder, die hierbei gesungen werden und uns nicht selten als „Ohrwürmer“ durch den Tag begleiten. Zu Beginn unseres Freiwilligendienstes halfen wir am Vormittag beim Kochen, der Wäsche, der Reinigung oder im Gemüsegarten des Childrenʼs Nest mit. Dies gab uns die Möglichkeit die Kinder und Betreuer richtig kennenzulernen und ganzheitlich in die sambischen Kultur einzutauchen. Nach dieser „Eingewöhnungphase“ wurden wir in die Bildungsarbeit des Childrenʼs Nest eingeführt und sind mittlerweile fester Bestandteil des „Education — Teams“. Das bedeutet für uns, dass wir am Vormittag einigen Kindern Nachhilfe geben. Dazu gehören neben Lesen, Schreiben und Rechnen auch motorische Übungen. Eine gemeinsames Spiel am Ende der Stunde darf natürlich auch nicht fehlen. Unsere Arbeit am Vormittag endet um 12\00.
In unserer „lunch break“ genießen wir nicht selten das landestypische Gericht „Nshima“ (ein Maisbrei) mit verschiedenen Beilagen, welcher traditionell über dem Feuer zubereitet wird und aus unserem sambischen Alltag nicht mehr wegzudenken ist.
Nach der Mittagspause variieren unsere Aufgaben. Das Childrenʼs Nest ist so gut organisiert, dass am Nachmittag bei der Hausarbeit oder im Garten meistens keine Hilfe benötigt wird. So haben wir die Möglichkeit ein Kinderprogramm anzubieten. Ob Basteln, Plätzchenbacken, ein Memorytunier, ein Brettspielnachmittag oder ein Sportprogramm — die Interessen der Kinder sind vielfältig. Diese intensive Zeit mit ihnen genießen wir besonders und fühlen uns nicht selten bei den klassischen Spielen wie „Verstecken“ oder „Feuer, Wasser, Sturm“ wie in unsere Kindheit zurückversetzt.
Oftmals lassen Raphaela und ich den Tag bei einem gemeinsamen Abendessen im Volunteers — Haus noch einmal Revue passieren und sind nicht selten erschrocken, wie schnell die wunderschönen Tage im Childrenʼs Nest verfliegen.

Unser Geheimtipp: Kleine Geschenke der Kinder sammeln (z.B. selbstgeknüpfte Armbänder) und die lustigen Geschehnisse des Tages, sowie die liebevolle Worte der Kinder notieren — damit diese niemals in Vergessenheit geraten.
Praktikumsbericht von Susanne Honold 
"Ich war von März – April 2018 einen Monat im Childrens‘ Nest in Choma und werde diese Zeit nie vergessen oder bereuen. Die Arbeit mit den Kindern hat mir wahnsinnig Spaß gemacht. Was man von Ihnen an Dankbarkeit zurück bekommt, ist unbezahlbar, wie auch die Zusammenarbeit mit den einheimischen „Aunties“ und das Leben dort, was einen tiefen Einblick in die sambische Kultur gibt. Da ich zum ersten Mal dort war, hatte ich vorab zwei Befürchtungen: Zum einen wusste ich nicht, wie mein Körper das alles packt. Die Hitze, die Gefahren, die in Sambia sonst noch „lauern“, zum anderen war ich mir nicht sicher, wie ich tatsächlich im Childrens‘ Nest schnell einsteigen kann, um eine Hilfe zu sein. Beide Befürchtungen haben sich schnell aufgelöst. Die Gefahren: Man sollte die Hände waschen, darauf achten, wo man hintritt und unter einem Moskitonetz schlafen. Schlicht und einfach mit offenen Augen durch’s Leben gehen, dann ist die Reise nach Afrika auch gar nicht so gefährlich, wie viele Deutsche glauben. Der Einstieg und die Mitarbeit im Children’s Nest waren einfacher als gedacht. Die Kinder haben keinerlei Berührungsängste und kommen mit Neugierde auf dich zu. Es gab am ersten Tag eine Einführung durch die amerikanischen Mitarbeiter, die einen guten ersten Eindruck geben konnte. Hier konnte man dann auch eine Aussage dazu machen, in welchem Bereich man tätig sein möchte: Verwaltung, Nachhilfe, o.ä. . Bei mir sollte es der Nachhilfeunterricht sein. Die Kinder, die in drei verschiedenen Schichten zur Schule gehen, brauchen Hilfe, vor allem in Mathematik und Englisch (lesen und schreiben). Ich habe in kleinen Gruppen unterrichtet, was sehr viel Spaß gemacht hat, natürlich beizeiten auch anstrengend war, da sich natürlich auch Fragen auftun wie: Wie schaffe ich es, unterschiedliche Kinder mit unterschiedlichem Wissen jede Nachhilfestunde ein wenig voranzubringen? Auch in den Stunden des Tages, in denen keine Nachhilfestunden stattfinden, wird es sicher nicht langweilig. Die Kinder sind ganz wild darauf, gemeinsam zu malen und Bücher zu lesen. Auch Sponsorenbriefe haben wir geschrieben, was sich am Ende eigentlich auch als nützlichen Nachhilfeunterricht herausgestellt hat. Auch wenn es mal kein Programm gibt, freuen sich die Kinder sehr, wenn man sich einfach mal zu ihnen setzt und sich mit ihnen unterhält, ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Ich empfehle jedem Praktikanten auch mal für vier Tage nach Livingstone zu fahren. Beim Blick auf die Victoria Falls und beim Erlebnis einer Safari kann man wunderbar abschalten und wieder Kraft tanken für die Arbeit im Childrens‘ Nest. Ich bin sehr froh, dass ich diese Reise gemacht habe, hoffe, dass ich meinen Teil beitragen konnte und muss jetzt noch lächeln, wenn ich mir die Fotos von den Kindern ansehe."
Volunteershaus
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